Das elektrische Spiel ist ein äußerst interessanter Bereich zur Spielmotivation und natürlich für Auftritte. Die entscheidenden Komponenten sind hier das richtige Mikrophon und der geeignete Verstärker. Um diese gut auswählen zu können, möchte ich dir ein paar Anregungen geben:
Auf diesem Foto spiele ich das Shure Green Bullet. Man kann sehr gut sehen, wie groß es ist.
Verstärker - Amps:
Das Video zu den Amps:
Eine Einführung in die Einstellung von Amps:
Mikrophone:
Bei den Mikrophonen empfehle ich eher die kleinen, handlichen dynamischen* Typen. Damit kannst du alle akustischen Effekte ohne Einschränkung spielen.
Ich habe z. B. ein Sennheiser E604 mit einem Gewicht von nur 69 Gramm. Dieses Mik ist sehr klein und verträgt mit Abstand den größten Schalldruck aller mir bekannten Mikrophone. Der Klang wird hier allerdings clean übertragen. Aber eine Kombination mit einem Röhrenverstärker klingt dennoch richtig gut. Mit solchen kleinen Miks kann man das Handvibrato ohne Einschränkungen zelebrieren.
Wenn du aber keine Scheu vor etwas schweren und unhandlichen Mikrophonen hast und den wahren Sound der 50er á la Little Walter zelebrieren willst, nimm z.B, das Blues-Blaster von Hohner oder das 520 D „Green Bullet“ von Shure, die Fahrradlampe.
Das Hohner beinhaltet einen Lautstärkeregler, was ich sehr schätze und ist relativ feedbackunempfindlich.
Bei dem Shure gibt es auch eine Lautstärkeregelung, aber dieses Mikrophon pfeift leider sehr gerne und schnell, wobei dieser Punkt bei den neuen Modellen wohl weitestgehend ausgeräumt wurde.
Hier empfehle ich aber mal ein Gesangsmikrophon zu
testen. Wichtig ist immer der persönliche Geschmack.
Mikrophone müssen bei mir folgende Kriterien erfüllen:
Es muss bequem in der Hand liegen.
Es soll den Sound möglichst clean übertragen, also ohne ihn zu Modellieren. Der Sound soll von mir kommen. Es gibt viele Songs, wo der durch das Mikrofon verzerrte Sound einfach zu viel ist.
Dennoch spiele ich ab und an auch mit Harp Miks, da dieser verzerrte Sound eben gerade für die alten Blues Songs bestens geeignet ist.
Daher habe ich auch Mikrofone speziell für die Harp und für Instrumente mit cleaner Übertragung. Je nach Song, kann ich dann auswählen.
Tipps für das Handvibrato bei in der Hand gehaltenen Mikrophonen:
Die meisten Mikrophone haben eine Nierencharakteristik.
Dadurch kann das Mikrophon keinen Schall von hinten oder
der Seite aufnehmen. Damit ist die Handöffnung und
-schließung Richtung Publikum ineffizient. Nur wenn die
Handöffnung und Schließung in Richtung des Spielers
vorgenommen wird, ist es möglich, Klangveränderungen zu
produzieren.
Ausnahme: Kleine Mikrophone wie das Sennheiser E604
oder die üblich Clipmikrofone für Bläser ermöglichen die
gewohnte Öffnung u. Schließung der Handhaltung, wenn sie
richtig gehalten werden.
Generell gibt es zwei Typen von Mikrophonen:
Tipps für den Mikrophonkauf:
Das Video zu den Mikrophonen:
Elektrische Effekte:
Effekte sind immer sehr beliebt, aber mit Vorsicht zu genießen.
Sie sind nämlich im Regelfall nur für Gitarristen bzw. Bassisten ausgelegt und damit nicht unbedingt für die Harp geeignet.
Vor allem auf der Bühne stellt sich schnell heraus, ob der soeben erstandene Effekt überhaupt für die Harp tauglich ist.
Hier pfeift es ggf. sehr schnell oder im Zusammenspiel mit anderen Musikern klingt der Effekt nicht mehr so, wie daheim.
Ich verwende inzwischen nur noch einen digitalen Halleffekt, wenn der verwendete Verstärker keinen Hall besitzt. Er verleiht dem Klang einen räumlichen Charakter.
Die in den Verstärkern meistens eingebauten Hallspiralen sind
oft nicht so gut für einen guten Halleffekt, aber
einen eigenen,
warmen Sound.
Tipp: Bei stark verzerrtem Sound ist das Einbinden
der
Akkorde ins Spiel nicht mehr sinnvoll, da dies einen Soundbrei
produziert, der nicht mehr definierbar ist.
Um das für sich geeignete Equipment zu finden
ist es auf
jeden Fall sinnvoll, mehrere Effekte auszuprobieren.
Kabel:
Kabel stellen die Verbindung zwischen Mikrophon, Effekten, Verstärker und PA her.
Achte darauf, dass diese nicht zu lang sind, denn dann verlieren sie aufgrund des erhöhten Widerstandes wieder einiges vom Signal, bevor es am Amp angekommen ist.
Kabel müssen unbedingt trittfest und in der Ummantelung flexibel sein.
Kauf immer hochwertige Ware, der Preis ist da eher Neben-sache.
Das Video zu dem Thema Kabel:
Tipps zum Equipment:
Grundsätzlich solltest du dir beim Kauf deines Equipments immer klar machen, dass der Sound von dir kommt und nicht von der Elektrik. Der akustische Sound ist auch hier entscheidend. Ist dein Sound gut, ist die elektrische Verstärkung ein Hochgenuss, ansonsten werden die Spielfehler eher noch deutlicher aufgedeckt.
Hier ist mein derzeitiges Mikrofonset:
Mikrofon: Sennheiser E604 – ca. € 135, verzerrungsfreie Übertragung bis 145 dB - ein absoluter Spitzenwert, den kaum ein anderes dynamisches Mikrofon erreicht - herrlich cleaner Sound und dennoch perfekt mit Röhrenverstärkern kombinierbar bzw. mit Transistor Amps im verzerrten Modus.
Funkmodul: Sennheiser XSW-D XLR Base Set mit einer Sendefrequenz von 2,4 GHz. Damit ist es zukunftssicher und weltweit einsetzbar. Mit diesem Sende- und
Empfängermodul kann man sein bevorzugtes Mikrofon (mit XLR Anschluss) kombinieren. Damit ist man unabhängig und kann beim Spielen locker ins Publikum gehen. Betonwände oder Mauerwerk stören die
Funkstrecke in keiner Weise. Die Konfiguration ist super einfach gestaltet. Weitere Infos unter: https://de-de.sennheiser.com/
Kabel: kurz, hier reichen 1 – 1,5 m; es soll flexibel und trittfest sein. Hier sind die etablierten Firmen zu bevorzugen.
Dieses Set ist aus meiner Sicht perfekt für Auftritte aller Art. Das Sender- u. Empfängermodul kann man aber mit jedem Mikrofon mit XLR Anschluss kombinieren, auch mit Harp Mikrofonen. Das bleibt den persönlichen Vorlieben vorbehalten. Der Hauptpunkt ist die absolute, kabellose Beweglichkeit.