Das Spiel mit anderen Tonarten - das sogenannte Positionsspiel
Das Video hierzu: "Oh When The Saints" in den ersten 5 Positionen: C Dur, G Dur, d Moll, a Moll und e Moll
1. Position - C Dur ionisch
2. Position - G Dur mixolydisch
3. Position - d Moll dorisch
4. Position - a Moll aeolisch
5. Position - e Moll phrygisch
Das Positionspiel - was bringt es
Die Übungen sind oben als Datei mit Noten und Tabulatur hinterlegt.
Dieses Thema ist im ersten Moment etwas irritierend da man nicht weiß, was sich hinter diesem Begriff verbirgt. Die Bezeichnung „Position“ beinhaltet folgende Themen:
Jede verwendete Position hat neben einem ganz prägnanten
Klangbild noch den riesigen Vorteil, dass sich die
Möglichkeiten der spielerischen Entfaltung mit der jeweils
verwendeten Position völlig verändern. Dies möchte ich kurz
erläutern.
Standardmäßig befasst man sich mit den ersten 5 Positionen. Auf der C-Harp sind dies:
Die Positionen richten sich nach den sogenannten Kirchentonleitern. Das hat einen entscheidenden Vorteil:
Die Töne aller vorgenannten Positionen 1 - 5 sind in der C-Dur-Tonleiter, der 1. Position enthalten. Das wiederum bedeutet, wir können in jeder Position von Kanal 1 - 10 spielen.
Das entscheidende dabei ist nur, dass wir an einem anderen Grundton anfangen und aufhören. Dadurch verschiebt sich nämlich das Verhältnis der Halbtonabstände innerhalb der jeweiligen Tonleiter. Das allein bewirkt den jeweils anderen Sound.
Nun kann man sich natürlich fragen, wieso spielt man verschiedene Dur und Moll Charaktere?
Vor allem deshalb, weil jede Position dem Spieler andere Spielmöglichkeiten und Sounds gewährt.
Für den Blues wird z. B. die 2. Position (auf der C Harp = G-Dur bevorzugt). Aber warum?
Hier lassen sich alle Bending Töne harmonisch ins Spiel integrieren und wir haben die für den Blues wichtigen Akkorde der 1. Stufe G-Dur, der 4. Stufe C-Dur und der 5. Stufe d-Moll vollständig zur Verfügung.
Somit können wir nur in der 2. Position eine vollständige Begleitung über die im Blues und der Popularmusik geforderten I-IV-V Akkordverbindungen spielen.
Zudem kann man jetzt praktisch alle Töne im Zieh Bending ins Spiel integrieren, wodurch ein extrem rauhes und variables Spiel möglich ist.
Natürlich gibt es noch anders gestimmte Harps, die es uns ermöglichen, in Moll zu spielen:
Es lohnt sich, auch diese Harps mal auszuprobieren. Der Vorteil ist einfach der, dass du keine Kenntnisse über die jeweilige Position haben musst, einfach die Harp ohne Umgewöhnung ansetzen und spielen, fertig. Der Sound ist wunderbar.
Diese Harps werden von allen Herstellern mittlerweile angeboten und bieten den Vorteil, dass bereits alles in Moll gestimmt ist und somit keinerlei musiktheoretische und spezielle spieltechnische Kenntnisse notwendig sind.