Beim Spiel erzeugen die Metallplättchen – die sogenannten Stimmzungen - durch Schwingen einen Ton.
Bei den Ziehtönen werden nur die Stimmzungen auf der Seite der Ziehtöne bewegt und bei den Blastönen nur auf der Seite der Blastöne.
Dieses Funktionsprinzig wird nur bei einer Spieltechnik, dem "Bending" ad absurdum geführt. Bei dieser Technik interagieren die Zieh- und Blastöne miteinander und es können die zwischen dem Blas- und Ziehton liegenden Töne angespielt werden. Hier ein Beispiel am Kanal 4: Der Blaston ist hier C. Der Ziehton D. Zwischen diesen beiden Tönen liegt ein Halbton: C# bzw. Db (enharmonische Verwechselung = Doppelbezeichnung desselben Tones)
Hier sieht man die Stimmzungen der Ziehtöne. Diese sind außen auf die Stimmplatte aufgenietet:
Hier sieht man die Stimmzungen der Blastöne. Diese sind innen, hinter der Stimmplatte aufgenietet:
Was sind die Unterschiede bei den verschiedenen Blues Harp Modellen
Für die Ansprache, den Sound und die Haltbarkeit der Stimmzungen ist die jeweilige Legierung entscheidend:
Stahl: Extrem laut (kraftschonend), etwas scharfer Sound, extrem haltbar und sehr leicht anspielbar. Stahlstimmzungen werden nur von der Firma Seydel angeboten.
Phosphor-Bronze: Unglaublich warmer, weicher Sound, Haltbar wie Messinglegierungen. Die Leichtigkeit im Anspiel entspricht der von Stahlstimmzungen. Phosphor-Bronze Stimmzungen werden nur bei der Firma Suzuki angeboten.
Messing: Warmer Sound, im normalen Gebrauch 3-4 Jahre haltbar, gute Ansprache – je nach Legierung sogar sehr leichte Ansprache. Ist bei jedem Hersteller im Angebot, klingt aber je nach Legierung komplett verschieden.
Für den Sound ist auch der Körper - Kanzelle - der Harp entscheidend:
Holz: Sehr warm und weich. Der absolute Klassiker und Favorit für die meisten Spieler.
Kunststoff: Eher neutral.
Aluminium: Sehr scharf und hart, dabei sehr laut. Höheres Gewicht als bei Kunststoff oder Holz.
Stahl: Voluminöser, voller Sound und dabei sehr laut. Dieses Material ist ein sehr guter Kompromiss zwischen lautem und warmen Sound. Ein weiterer Aspekt: Die Stahlkanzelle ist deutlich schwerer als bei den Modellen mit den anderen Materialien und liegt dadurch richtig gut in der Hand (subjektive Wahrnehmung, muss man ausprobieren).
Das sind alles sehr individuelle Themen. Hier muss der Spieler sein Optimum finden. Da der Markt derzeit alle möglichen Kombinationen bei den Instrumenten bietet, wird jeder Spieler sein für sich geeignetes Instrument finden.
Empfehlung: Suche bei jedem Hersteller Modelle mit verschiedenen Kanzellen und Stimmzungen. Hierbei könnt ihr bei einer Tonart bleiben, um einen optimalen Vergleich herstellen zu können. Tatsächlich hat jeder Hersteller hervorragende Instrumente. Es muss aber nicht das teuerste Modell sein. Das Instrument muss zu Euch in Bezug auf Sound und Handling passen. Dabei ist es vollkommen egal, ob euer favorisierter Harp Spieler das Modell xy spielt. Den Sound macht letztlich der Spieler, das Instrument muss perfekt zu euch passen, da es eure Soundvorstellung bestmöglich übertragen soll.