Doppeltöne:
Das Video dazu:
http://youtu.be/OogUMp6h8gM
Das Video mit Effektkombinationen:
https://youtu.be/gajWKRXRcWM
Doppeltöne kann man im schnellen Wechsel, dem sogenannten Triller bzw. dem Shake spielen,
oder einfach zusammenhängend, mit einem stehenden Doppelton:
- Shake: Nehmen wir als
Beispiel die Kanäle 4 und 5 im Ziehen. Wir spielen den Kanal 4 ziehen an und wechseln ohne abzusetzen bzw. den Luftstrom zu unterbrechen auf Kanal 5. Wenn wir diesen Wechsel schnell bewerkstelligen,
von Kanal 4 auf 5 und umgekehrt, erklingt ein Triller (Shake). Diese werden beim Blues sehr häufig gezielt und effektvoll eingesetzt. Geübt wird dies wie folgt: Beim Shake ist es wichtig, den Wechsel
von einem auf den anderen Kanal erst ganz langsam, aber absolut präzise zu spielen. D.h. die Einzeltöne erklingen glasklar. Nur wenn die Einzeltöne gut klingen, ist der Shake realisierbar. Wenn dies
gewährleistet ist, die Geschwindigkeit stetig steigern.
- Stehender Doppelton: Ebenso gerne werden zwei Töne zusammen angespielt bzw. ein Ton voll und der benachbarte nur leicht, d.h. die Lippen umschließen in diesem Fall den zweiten Kanal nur
zu einem geringen Teil, was den Sound erheblich dreckiger werden lässt. Dies wird wie folgt geübt: Entweder wird der Mund zu der Seite etwas mehr geöffnet, auf der der mitzuspielende Ton liegt oder
einfach die Harp verschoben, so dass man mit dem Lippenansatz auf einem Steg landet, der zwischen den beiden anzuspielenden Kanälen liegt. Das Verschieben sollte erst ganz langsam vorgenommen werden,
da nur so der Punkt erkannt wird, wo der andere zweite Ton hinzugezogen wird. Wenn das gut geht, kann die Geschwindigkeit immer mehr gesteigert werden. Je weniger hier vom benachbarten Kanal mitgespielt wird, desto schmutziger, bluseiger klingt der Doppelton.
Sehr schön klingen die Doppeltöne und Shakes, wenn diese gebendet angespielt werden. Mit der
Bending Technik kann man vielfältige Variationen einbringen. Versuch es einmal und du wirst begeistert sein.
Nun klingen nicht alle Doppeltöne gleich gut. Hier gilt der Grundsatz: Es gibt keine falschen
Töne, sondern als Fehler nur ein zu langes verweilen auf einem nicht harmonisch passenden Ton. D.h., es muss immer auf einen harmonisch passenden Zielton zurückgeführt werden. Besonders ansprechend
hören sich die Doppeltöne auf den Kanälen 4 und 5 ziehen an.
Versuch einmal diese Kanäle gleichzeitig und als Triller zu spielen, dann wieder einen
Einzelton und ggf. Akkord. So kannst du bereits herrlich klingende Läufe entwickeln. Richtig interessant wird das Ganze mit den akustischen Effekten, wie Hand- und Kehlkopfvibrato oder durch
schlichte Veränderung des Mundhohlraumes, um den Ton zu färben. Der einfachste Übungsansatz heißt hier: Ausprobieren. Nichts ist spannender als neue Kombinationen zu versuchen, die dir wiederum
vollkommen neue Sounds erschließen.